Eigenbau ist angesagt

Auch wenn es eine Reihe von Modellen gibt, die von verschiedenen Firmen für die Spur 0m mit FAMA/Utz Geleisen angeboten wurden, so bleibt doch ein grosses Spektrum für den Selbstbau. Dies gilt insbesondere für die MOB und die Westschweizer Schmalspurbahnen. Dank der Tatsache, dass es sich da nicht um Fine-Scale Modelle handelt, können auch eigene Modelle gebaut werden, die nicht wesentlich von denjenigen der Industrie abfallen. Oft kann auch vorhandenes Rollmaterial umgebaut oder neu beschriftet werden. Nicht zu unterschätzen die Tatsache, dass Eigenbau auch wesentlich kostengünstiger ist.

Pläne und Beschriftung

Für das Rollmaterial gibt es in einschlägiger Literatur oder Fachzeitschriften sehr viel Fotomaterial und genügend Typenskizzen. Diese Unterlagen lasse ich im Massstab 1:45 kopieren und kann sie so als Bauvorlage benützen.

Ein besonderes Problem ist jeweils die Beschriftung der Modelle. Aufwändigere Beschriftungen lasse ich meistens bei der Firma identico herstellen. Diese Firma gewährleistet eine hohe Qualität.   

Material

Für den Bau der Wagenkasten verwende ich Polystyrolplatten (Old Pullman), in der Regel 1 mm dick. Wo kein passendes Dachprofil vorhanden ist, setze ich Platten aus Balsaholz ein, bei denen sich die Dachform gut herausarbeiten lässt. Die Fenster sind nicht eingesetzt, sondern nur mit einer durchsichtigen festen Folie hinterlegt. Gelegentlich verwende ich auch Bauteile aus Modellen, die ich als Ersatzteile "ausschlachte".  Je nach Bedarf fertige auch auch Einzelteile selber an wie z.B. Handgriffe oder Verstrebungen.

Der Einfacheit halber baue ich kein funktionierendes Licht ein. Meist sind es einfache Attrappen aus der Papeterie.

 

Selbstverständlich verwende ich vorhandene Einzelteile wie Motor- und Wagendrehgestelle,  Sitze, Türen, Pantografen, Kupplungspuffer und Kupplungsschläuche, Faltenbälge usw.

Werkzeug

Für die Bearbeitung brauche ich das übliche Werkzeug: den Seitenschneider, Feilen verschiedener Grösse, eine kleine Bohrmaschine mit verschiedenen Einsätzen, eine Lötstation usw. Zum Biegen der Kunststoffplatten habe ich eine spezielle elektrische Biegevorrichung. Bei abgerundeten Modellen oder bei runden Fenstereinsätzen erstelle ich vorgängig aus Balsaholz ein Urmodell und biege die Platten oder die Klarsichtfolie mit einem Heissluftföhn. Zum Verleimen verwende ich verschiedene handelsübliche Leime, speziell für Kunststoffprofile oder für Metallteile.

 

Zum Spritzen der Modelle verfüge ich über eine einfache Absaugevorrichtung mit den entsprechenden Filtern. Für die Farbgebung verwende ich Spraydosen aus dem Fachhandel, wobei ich die Teile zuerst in grau grundiere und anschliessend die (möglichst) passende Farbe aufspritze.         

 

Beispiel 1: Panorama-Steuerwagen der MOB

 

Eine ganz spezielle Herausfoderung stellte die Front des Steuerwagens des Panoramic-Express der MOB dar. Als Rohmaterial habe ich einen Kasten des Panoramawagens von Alpin Line verwendet. 

 

Der untere Teil der Front ist aus Balsaholz geformt, das runde Panoramafenster gemäss obiger Beschreibung hergestellt, was einige Versuche erforderte.

 

Überfordert war ich mit dem Fenster der Führerkabine, die nur als Attrappe dargestellt ist.

Beispiel 2: Triebwagen BFZe 4/4 26 MOB

 

Am Beispiel dieses Triebwagens kann ich meine Arbeitsweise gut zeigen. Die Bilder zeigen den Bauplan - vergössert aus einem Fachbuch, die ersten Bauteile, Front- und Seitenteile aus Polystyrol, den Einbau des vorhandenen Motordrehgestells (einmotorig) sowie das das Spritzen des Modells. Dazu zwei Bilder vom Personenwagen. 

 

Die Beschriftung wurde von der Firma identico nach fotografischen Vorlagen modellgetreu hergestellt.